Chronik 1980-2000
1980 bis 1985
Für die notwendige Vergrößerung des Rüsthauses stellte Gastwirt Adolf Kogler einen zusätzlichen Grundstückstreifen zur Verfügung. Am 30. Oktober 1980 begannen die Bauarbeiten für den Rüsthausausbau. Das Erdgeschoss wurde um eine größere Garage, einen Heiz- und Lagerraum und um einen Mannschaftsraum erweitert. Über der Garage wurde ein Sitzungs- bzw. Schulungsraum eingerichtet.Weiters erhielt der Schlauchturm im hinteren Bereich des Gesamtkomplexes einen neuen Platz. Nach langen Diskussionen entschloss man sich, über dem Erdgeschoss kein Flachdach zu errichten, sondern das Gebäude in einer Höhe, mit gleicher Dachkonstruktion für eventuellen weiteren Platzbedarf vorzurichten. Die Planung und Leitung der Bauausführung lag in den Händen von Brandmeister Johann Steinwender. Von den insgesamt rd. 5.500 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden entfielen 5.150 Stunden auf Feuerwehrmänner und 350 Stunden auf Gönner und Freunde der Feuerwehr. Die Baukosten betrugen insgesamt 1.669.973,- Schilling. Davon bezahlte das Land Steiermark: 180.000,-, die Gemeinden St. Oswald/ Plankenwarth und St. Bartholomä 601.738,- Schilling. Eigenleistung unserer Wehr: 888.235,- Schilling. Im Oktober 1984 geschah ein tragisches Ereignis: Auf der Fahrt zur Abschlussübung nach Reiteregg, zur Firma Payer Lux, erlitt unser langjähriger Verwalter und Gerätewart Johann Huber am Steuer des Tanklöschfahrzeuges eine Gehirnblutung und verstarb am 6. November an deren Folgen. Die Fertigstellung mit allen Nebenarbeiten wie Außenputz, Vorplatzgestaltung, Umzäunung und dgl. erfolgte in den Jahren 1983 bis 1984.
1982
In Folge des neuen Landesfeuerwehrgesetzes aus dem Jahr 1979 kam es zu einer Änderung der Funktionsperioden von drei auf fünf Jahre. Es musste jeder künftige Kommandant die Kommandantenprüfung in der Feuerwehrschule ablegen. Die Altersgrenze für den Aktivstand wurde mit 65 Jahren festgelegt. Bei der Wahl am 6. Jänner 1982 trat der langjährige OBI Josef Schmer sen. nicht mehr zur Wahl an. Es wurde folgendes neue Kommando gewählt: • Kommandant: HBI Leo Fallend • Kommandant-Stv.: OBI Franz Hausegger • Schriftführer: V Karl Kainz • Kassier: V Johann Steinwender jun. In das Jahr 1982 fällt auch das achte Plankenwarther Schlossfest, das zum letzten Mal in seiner gewohnten Weise abgehalten wurde. Im darauf folgenden Jahr stand nur mehr der Parkplatz bei der Ludwigsburg für ein Zeltfest zur Verfügung.
1983
Der neue Feuerwehrarzt, Univ.-Prof. Dr. Franz Glawogger, schaffte es, am 30. Juni 28 Atemschutzgeräteträger dem AKL Test (Atmung-Kreislauf-Leistungstest) zu unterziehen. In diesem Jahr sind in den Aufzeichnungen auch über 100 Trinkwasserversorgungsfahrten vermerkt.
1984
Das 17 Jahre alte Mannschaftstransportfahrzeug wurde durch ein neues Fahrzeug, Fabrikat Toyota, am 22. Juli 1984 ausgetauscht. Als Patinnen fungierten Frau Edeltraud Schlatzer, Frau Wilhelmine Leist, Frau Maria Gogg und Frau Edith Jaritz. Die Gesamtkosten für das Fahrzeug betrugen ca. 220.000,- Schilling.
1985
Dieses Jahr war geprägt vom 80-jährigen Bestandsjubiläum und der Einweihung des umgebauten Rüsthauses sowie der Ausrichtung des Bezirksfeuerwehrtages mit einem Pokalwettbewerb. Die Feierlichkeiten zum Bestandsjubiläum fanden am 16., 17. und 18. Mai statt. Zu diesem Anlass wurde auch eine Festschrift gestaltet, welche jedem Haushalt unseres Löschbereiches zugestellt wurde. Durch Vermittlung der Firma Rosenbauer fuhr am 8. Dezember 1985 eine Abordnung zur FF Birgitz in Tirol, um einen 4 Jahre alten Landrover zu besichtigen, der unser altes Kleinlöschfahrzeug ersetzen sollte. Bei der Besichtigung entschloss man sich zum sofortigen Kauf (Preis: 200.000,- Schilling).
1986
Im Gastgarten des Gasthauses Kogler fand das erste Sommerfest der Feuerwehr statt. Die Einnahmen aus Eintritt, Likörstand, Grill- und Kaffeestand kamen der Feuerwehr zugute.
1987
Am 6. Jänner wurde bei der Neuwahl des Kommandos Leo Fallend als HBI bestätigt. Als neuer OBI wurde Johann Steinwender sen. gewählt. Zum Schriftführer wurde Karl Kainz wieder ernannt und zum Kassier Johann Steinwender jun.
1988 und 1989
In diesen beiden Jahren konzentrierte man sich auf die Ausbildung der Mannschaft und bereitete sich auf den Austausch des TLF 2000, aus dem Jahre 1971, vor. Nach intensiven Besprechungen entschied man sich am 5. Februar 1989 für die Bestellung des Fahrzeuges der Firma Rosenbauer, Falcon 3000. Während der Produktion des Aufbaues im Werk Leonding (Linz) war es notwendig, mehrere Besichtigungs- und Besprechungstermine mit dem Fahrzeugausschuss wahrzunehmen, um Details zu klären.
1990
Die bis dahin bestehende Ordination im alten Schulhaus (Kirchengasse Nr. 9) konnte für eine Arztpraxis nicht mehr genehmigt werden. Im Februar traten Dr. Heribert Lischnig und Dr.Allan Reimers an die Feuerwehr mit der Bitte heran, die noch im Rohbau befindlichen Räumlichkeiten im Obergeschoss des Rüsthauses vorübergehend als Ordination nutzen zu dürfen. Nach kurzer Überlegungsphase war die Feuerwehr bereit, diesem Vorhaben zuzustimmen und hat dadurch rückblickend maßgebend dazu beigetragen, dass eine Arztordination in unserem Ort erhalten blieb. Am 11. August wurde das neue Fahrzeug Falcon 3000 geliefert und die Unterweisung der Fahrer erfolgte durch die Firmenangehörigen der Firma Rosenbauer. Der Anschaffungspreis inkl. Einrichtung betrug 3,4 Millionen Schilling. (Land Steiermark 900.000,-, Gemeinde St. Oswald und St. Bartholomä je 800.000,-, der Rest von ca. 900.000,- wurde aus eigenen Mitteln aufgebracht.) Dieses Fahrzeug war eine Spezialproduktion der Firma Rosenbauer (das Gegenstück der Firma Lohr aus Hönigtal war das Fahrzeug Hurrican) und genau auf die Bedürfnisse der Feuerwehren abgestimmt. Auf Grund der Vorgaben der Förderungsrichtlinien der Länder wurden derartige Fahrzeuge nicht mehr genehmigt, deshalb musste die Produktion dieser Modelle eingestellt werden. In Österreich wurden 5 Fahrzeuge dieser Art in den Dienst gestellt, weltweit 25 Stück. Am 24.August wurde das alte Tanklöschfahrzeug (TLF 2000 A), Mercedes 911, an die Betriebsfeuerwehr der Firma Perlmoser Zementwerke in Retznei verkauft und überstellt. Der Erlös aus dem Verkauf betrug 210.000,- Schilling. Die Fahrzeugweihe wurde mit einem Fest von 31. August bis 2. September gefeiert. Am Freitag fand erstmals in St. Oswald eine Zeltdisco mit dem MM2-Sender (Privatradiosender) bei freiem Eintritt statt. In den Jahren danach stellte sich diese Art von Unterhaltung bei der Jugend als einzig zugkräftige Form heraus. Am Samstag wurde der Abend traditionell mit der Gruppe „Die sieben Steirer“ begangen. Am Sonntag wurde im Rahmen der hl. Messe die Fahrzeugsegnung am Dorfplatz gefeiert. 110 Patinnen unterstützen den Ankauf des neuen Fahrzeuges.
1991
Bei der Wehrversammlung am 6. Jänner im Gasthaus Fuxjäger gab HBI Leo Fallend nach 24-jähriger verdienstvoller Tätigkeit als Kommandant seinen Rücktritt bekannt. Bei der außerordentlichen Wehrversammlung wurde das Kommando neu gewählt: HBI Johann Steinwender sen., OBI Franz Hausegger, Schriftführer Gerald Leist, Kassier Johann Steinwender jun. HBI Leo Fallend wurde zum Ehrenhauptbrandinspektor ernannt. 1992 In mühevoller Kleinarbeit begann Johann Benedikt 1992 in einem vom Landesfeuerwehrverband Steiermark aufgelegten Chronikbuch die Geschichte der Feuerwehr St. Oswald seit der Gründung 1905 niederzuschreiben. Da es nur wenige Unterlagen gab, befragte er Zeitzeugen, sammelte Fotos und alte Schriftstücke und steckte viel persönliches Engagement und Aufwand in dieses wichtige Dokument. Diese Chronik war eine wesentliche Grundlage für den Inhalt der Festschrift zum 100-jährigen Bestandsjubiläum.
1993
Die 1984 gebraucht angeschaffte VW-Tragkraftspritze wurde gegen eine neue,mit elektrischem Starter versehene Tragkraftspritze, ausgetauscht.Die alte Tragkraftspritze wurde seinerzeit vom Harrerhof im Tausch gegen das alte MTF vom Jahre 1967 erworben. In diesem Jahr wurde auch der LFB Magirus auf eine bedienungsfreundlichere Geräteentnahme umgebaut. Vor allem wurde auch der neue Rettungsschlauch am Dach gelagert. Weiters erfolgte 1993 die Montage einer Funksirenensteuerung im Rüsthaus. Die Sirene wurde vom Schulhaus abgebaut und auf den Turm des Rüsthauses montiert. Eine zweite Alarmsirene wurde am Wirtschaftsgebäude des Anwesens Friedrich Roth in Plankenwarth errichtet. Der Platz dafür wird von Herrn Roth dankenswerterweise unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
1994
Die geplante dreijährige Ordinationsnutzungsdauer im Rüsthaus verlängerte sich. Dadurch wurde es notwendig, aufgrund dieser nicht zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten im Wirtschaftsgebäude von Herrn Adolf Kogler einen Lagerraum zu adaptieren.
1995
Am 3. September fand das 90-jährige Gründungsfest mit einem Festakt am Dorfplatz und anschließendem Frühschoppen statt. Am Vorabend veranstaltete die Feuerwehr die erste Happy- Sound Disco in St. Oswald bei Plankenwarth.
1996
Bei der Neuwahl des Kommandos im Gasthaus Jungmair, am 6. Jänner, wurde das Kommando bestätigt und wiedergewählt. Schriftführer Gerald Leist stellte seine Funktion zur Verfügung und FM Andreas Glawogger wurde zum neuen Schriftführer ernannt. In diesem Jahr wurden alle Feuerwehrmänner mit Sicherheitsstiefeln und neuer, reflektierender Einsatzkleidung ausgerüstet. Kostenpunkt dafür ca. 160.000,- Schilling.
1997
Die Feuchtigkeit des Rüsthaus-Altbaues erforderte eine Sanierung der Innenwände. Im Zuge dessen wurden der Garagenboden und die Einfahrtstore erneuert. Anstatt der alten Holztore wurden moderne, elektrisch betriebene Sektionaltore eingebaut.
1998
Im Frühjahr 1998 erfolgten die Renovierung der Außenfassade des Rüsthauses sowie die Erneuerung der Grünflächen. Im selben Jahr wurden alle Atemschutzgeräteträger mit der neuen blauen Sicherheits-Einsatzbekleidung ausgestattet.Außerdem erhielt jeder aktive Feuerwehrmann einen Personenrufempfänger (Post-Pager),um zusätzlich zur Sirene alarmiert werden zu können. Im September übersiedelte Dr. Reimers, nach acht Jahren, von den Räumlichkeiten im Rüsthaus in das neu errichtete Ordinationsgebäude.
1999
Bei unserem alljährlichen Sommerfest überreichte HBI Johann Steinwender an Altbürgermeister Adolf Schlatzer (Bürgermeister von 1975 bis 1999) einen Bildband mit Feuerwehrerinnerungen sowie die Medaille für verdienstvolle Zusammenarbeit.